Auch die Nachfrage nach Wohnimmobilien zur Anlage ist bei 82 % der Umfrageteilnehmer rückläufig. Hier sehen 55 % einen starken und 29,5 % einen mittleren Rückgang.
Bezüglich der Auftragslage im Unternehmen sind die Antworten in etwa gleich verteilt. Aktuell sehen immer noch 38 % die Auftragslage für ihr Unternehmen als unverändert an, 35 % verzeichnen eine steigende Auftragslage und 27 % verzeichnen weniger Aufträge.
Anika Schönfeldt-Schulz, Vorsitzende des IVD Nord: „Auf den ersten Blick überraschen diese Ergebnisse und erscheinen paradox, da bei einer stark sinkenden Kaufnachfrage auch von einem Abnehmen der Auftragslage ausgegangen werden könnte. Aber aus Gesprächen mit unseren Mitgliedern wissen wir, dass nun vor allem wieder mehr auf die Qualität der Makler geachtet wird und nun die Beratung verstärkt in den Vordergrund tritt.“ Dies belegen auch die Umfrageergebnisse. Demnach geben 54 % der befragten Unternehmen einen Anstieg bei der Beratungsleistung an.
Analog zur verminderten Kaufnachfrage hat sich die Anzahl der notariellen Beurkundungen bei 75 % der Befragten reduziert. Dabei stellen 42 % einen mittleren und 38 % einen starken Rückgang fest.
Der Nachfragerückgang bei Wohnimmobilien spiegelt sich bereits auch bei den Angebots- bzw. Verkaufspreisen wider. Hier beobachten 71 % der Umfrageteilnehmer einen Preisrückgang, der sich nach Angaben von 48 % mittel auswirkt, nur 15 % sehen einen starken Rückgang der Preise.
Beim Blick auf die Angebotsseite zeigt sich, dass 54 % der Umfrageteilnehmer eine steigende Anzahl von Wohn-immobilien zum Verkauf verzeichnen. Schönfeldt-Schulz: „Das ist eine logische Konsequenz. Verkaufswillige finden in diesen Zeiten nicht mehr so schnell einen Interessenten bzw. Käufer für ihr Objekt. Kaufwillige, bei denen die Finanzierung steht, können sich entsprechend über ein größeres Angebot an Immobilien erfreuen.“
In der Abschlussfrage wurden die IVD Nord-Mitglieder nach ihrer Einschätzung zur zukünftigen Marktlage für ihr Unternehmen in den nächsten sechs Monaten befragt. 46 % der Umfrageteilnehmer sehen diese neutral, 40 % jedoch kritisch.
„Der Immobilienmarkt ist aktuell in Bewegung. Nach der Schockstarre im Feb-ruar und März verunsichern die den Immobilienmarkt beeinflussenden Faktoren, wie beispielsweise steigende Finanzierungskosten, explodierende Energiepreise, zukünftige Klimaschutzauflagen, teure Bau-, Material- und Sanierungskosten, Fachkräftemangel und Inflation alle Marktteilnehmer. Das trifft sowohl auf Eigentümer, Kaufwillige und Mieter als auch auf Immobilienunternehmer zu“, so Schönfeldt-Schulz abschließend.