30. August 2018
Finanzen, Top-Thema
Studie zum Baukindergeld: Eigentumserwerb in vielen Lagen in Hamburg dank Förderung erschwinglicher
Studie zum Baukindergeld - Grafik mit Haltestellen in Hamburg
Stärkste innerstädtische Wirkung in Harburg und Billstedt – Hohes Einsparpotenzial außerstädtisch in Pinneberg, Stade und Buxtehude






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Studie zum Baukindergeld: Eigentumserwerb in vielen Lagen in Hamburg dank Förderung erschwinglicher

  • Stärkste innerstädtische Wirkung in Harburg und Billstedt

  • Hohes Einsparpotenzial außerstädtisch in Pinneberg, Stade und Buxtehude

Studie zum Baukindergeld - Grafik mit Haltestellen in Hamburg

Das Baukindergeld hat das Potenzial, junge Familien beim Eigentumserwerb in Hamburg finanziell deutlich zu entlasten. Die stärkste Wirkung entfaltet das Baukindergeld innerstädtisch in Harburg und Billstedt sowie außerstädtisch in Pinneberg, Stade und Buxtehude. Das ist ein Ergebnis einer veröffentlichten Untersuchung, die das Center for Real Estate Studies (CRES) im Auftrag des Immobilienverbandes IVD erstellt hat. Ansatzpunkt der Studie waren Haltestellen des jeweiligen Verkehrsnetzes mit den entsprechenden Fahrzeiten stets vom Zentrum der Stadt aus. Der Studie zufolge sind viele Stadtteile, die sich nicht mehr als 20 Minuten Fahrtzeit vom Stadtzentrum befinden, für Haushalte mit durchschnittlichem Einkommen mit dem Baukindergeld erschwinglicher.

„Die Studie belegt, dass das Baukindergeld einen erheblichen und messbaren Effekt für alle Familien in Hamburg hat, die den Traum von den eigenen vier Wänden hegen. Entgegen der landläufigen Meinung können gerade Haushalte mit durchschnittlichem Einkommen in vielen Stadtteilen sich den Erwerb einer eigenen Wohnung leisten. Das Baukindergeld trägt dazu ganz erheblich bei“, sagt Axel Wittlinger, Vorsitzender des IVD Region Nord e.V..

Die Studie prüft, inwieweit der Erwerb von Wohneigentum erschwinglich ist. Kriterium dafür ist die Faustregel, wonach die Wohnkosten nicht mehr als 30 Prozent des Haushaltseinkommens ausmachen sollten. Für die Untersuchung wurden auf Basis des durchschnittlichen Familieneinkommens von 45.137 Euro und der Immobilienpreise die regional möglichen Entlastungseffekte in der Hansestadt hochgerechnet.

In Hamburg führt Eigentumserwerb in zentraler Lage um den Bahnhof HafenCity Universität zu einer Einkommensbelastung zwischen 53 und 65 Prozent. Mit Baukindergeld reduziert sich dieser Wert um drei bis acht Prozentpunkte. In den umliegenden Stadtteilen, die innerhalb von 20 Minuten mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar sind, sinkt aufgrund geringerer Immobilienpreise die Belastung um bis 42 Prozentpunkte auf 23 Prozent, durch das Baukindergeld sogar auf rund 20 Prozent. Im Vergleich mit der HafenCity ergeben sich zweistellige Einsparmöglichkeiten (mindestens 13 Prozentpunkte) – das sind mindestens 450 Euro im Monat. In Harburg und Billstedt muss eine Familie mit drei Kindern lediglich 20 beziehungsweise 21 Prozent des Haushaltseinkommens für die Tilgung aufwenden.

Einkommensbelastung durch Eigentumserwerb in Hamburg (CRES 2018)

„Laut Studie entfaltet das Baukindergeld die stärkste Wirkung in den außerstädtischen Ortschaften wie Pinneberg, Stade oder Buxtehude, wo die Einkommensbelastung dank der Förderung bei unter 20 Prozent liegt. Demnach hat auch hier ein Käuferhaushalt über die Hälfte seines Nettoeinkommens mehr zur Verfügung im Vergleich zur HafenCity. Innerstädtisch lebt es sich mit Baukindergeld in Harburg oder Billstedt am günstigen mit einer Einkommensbelastung von 20 bis 22 Prozent“, so Wittlinger. „Das Unterstützungspotential, das das Baukindergeld beim Immobilienerwerb entfaltet, ist beachtlich und wird den Eigentumserwerb positiv beeinflussen. Denn eine abbezahlte Immobilie ist die beste Altersvorsorge“, resümiert der IVD-Nord-Vorsitzende Axel-H. Wittlinger.

Grundlage der Untersuchung

Für die Studie wurden Preis- und Mengendaten der lokalen Immobilienmärkte in den untersuchten Städten herangezogen. Die durchschnittliche nachgefragte Wohnfläche wurde auf der Grundlage von Mikrozensusdaten ermittelt. Damit ergeben sich für eine Familie mit einem Kind Wohnungsgrößen von 105 Quadratmetern, mit zwei Kindern 121,2 Quadratmetern und mit drei Kindern 128,5 Quadratmetern. Die durchschnittlichen Haushaltseinkommen basieren jeweils auf den durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen in den fünf Städten, multipliziert mit dem Faktor 1,8. Dies berücksichtigt, dass Familien mit Kindern in der Regel keine zwei vollen Einkommen zur Verfügung stehen, da ein Ehepartner entweder gar nicht oder nur teilweise arbeitet. Hinsichtlich der Immobilienfinanzierung wurde der Fremdkapitalanteil, angelehnt an Daten des vdp, mit 80 Prozent des Kaufpreises, ohne Steuern, Courtage und Gebühren, angesetzt. Die angesetzte Zinsbelastung von 1,66 Prozent p.a. ergibt sich in ihrer Basis aus dem Durchschnittssatz von 2017, ergänzt um eine jährliche anfängliche Tilgung von durchschnittlich 2 Prozent p.a. Zusätzlich wurde eine Belastung durch Instandhaltungsrücklagen und Verwalterentgelte von einem Euro pro Quadratmeter und Monat pauschal angenommen.

Die Studie „Wirkungsgrad des Baukindergelds auf verschiedene Mikrolagen in ausgewählten deutschen Großstädten“, CRES Discussion Paper – No. 20, Prof. Dr. Marco Wölfle und Julian Götting, B. A., sendet Ihnen der IVD Nord gern auf Anfrage zu.

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E-Mail: info@ivd-nord.de 
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