Heizspiegel 2025: Heizen mit Gas wieder deutlich teurer – Wärmepumpen seit 2022 günstiger

Der Heizspiegel für Deutschland der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online zeigt: Haushalte mit Gasheizung zahlen 2025 im Schnitt 15 % mehr Heizkosten als im Vorjahr. Seit 2022 sind Wärmepumpen durchgängig günstiger als fossile Heizsysteme. 90 % der Haushalte haben noch Sparpotenzial — im Durchschnitt rund 400 € pro Jahr (bundesweit geschätzt etwa 22 Mrd. €).

Trendwende: Heizen wieder teurer

Im Jahr 2024 waren die Heizkosten in vielen Haushalten noch rückläufig. Besonders Wärmepumpen (–19 %) und Holzpellets (–20 %) profitierten von sinkenden Energiepreisen. Auch Gasheizungen wurden günstiger (–16 %), während sich Fernwärme (+1 %) und Heizöl (–1 %) kaum veränderten.

2025 dreht sich der Trend jedoch um: Gas (+15 %) und Holzpellets (+20 %) werden deutlich teurer, während Wärmepumpen (+5 %), Heizöl (+3 %) und Fernwärme (+2 %) nur moderat steigen. Hauptursachen sind höhere Energiepreise und der kalte Winter zu Jahresbeginn.

Heizen mit Wärmepumpen ist seit 2022 günstiger als mit Erdgas und Heizöl. Fossile Energien sind nach wie vor teurer als vor der Energiekrise.

90 Prozent der Haushalte können noch sparen

Der Heizspiegel zeigt: 90 Prozent der Haushalte könnten ihre Kosten im Schnitt um etwa 400 Euro pro Jahr senken. Bundesweit ergeben sich daraus geschätzte 22 Milliarden Euro Einsparungen jährlich.

In vielen Haushalten bleibt einfaches Sparpotenzial ungenutzt. Allein durch die richtige Einstellung der Raumtemperatur und Heizkurve, korrektes Stoßlüften bei heruntergedrehter Heizung und reduzierten Warmwasserverbrauch lassen sich kurzfristig bis zu 10 % Energie sparen.

Mittelfristig wirken technische Maßnahmen besser: hydraulischer Abgleich, Pumpentausch oder Rohrdämmung. Die höchsten Einsparungen bringen Investitionen wie neue Fenster, Dämmung der Gebäudehülle oder der Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme.

Langfristprognose: fossile Heizungen als Kostenfalle

Die Heizkosten für Gas und Öl könnten in den nächsten 20 Jahren etwa dreimal so hoch ausfallen wie heute. Prognosen auf Basis des Heizspiegels und Berechnungen des Ariadne-Projekts zeigen: Ein unsaniertes Einfamilienhaus mit Gasheizung verursacht über 20 Jahre Heizkosten von rund 120.000 Euro. Nach einer Modernisierung und dem Umstieg auf eine Wärmepumpe sinken die Kosten auf etwa 16.000 Euro – ein Unterschied von über 100.000 Euro.

Gründe sind steigende CO₂-Preise, höhere Netzentgelte und strukturelle Marktveränderungen. Die Preise für Fernwärme und Holzpellets könnten sich verdoppeln. Wärmepumpen werden langfristig das günstigste Heizsystem bleiben.

„Der Heizspiegel zeigt klar: Fossile Heizungen werden zur Kostenfalle, während Wärmepumpen langfristig entlasten. In Zeiten von Fake News sind unabhängige Daten wichtiger denn je, um die Heiz-Debatte zu versachlichen“, sagt co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz.

„Die Politik muss jetzt konsequent Rahmenbedingungen schaffen, die den Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme für alle Haushalte möglich machen.“

Stimmen aus der Branche

„Der Heizspiegel bietet eine gute Orientierung für die Einordnung der Heizkosten und hilft Energie einzusparen“, so Melanie Weber-Moritz, Präsidentin des Deutschen Mieterbundes. „Hohe Energiekosten gibt es vor allem in alten, energetisch schlechten Gebäuden. Nachhaltige Einsparungen entstehen durch Investitionen in Dämmung, Heizung und Fenster. Diese Maßnahmen müssen mieterfreundlich und sozialverträglich gestaltet werden.“

Verbrauch und Kosten selbst prüfen

Auf www.heizspiegel.de können Verbraucher ihren Heizenergieverbrauch und ihre Heizkosten prüfen und individuelle Spartipps erhalten. Das interaktive Online-Tool führt Schritt für Schritt durch die Analyse.

Über co2online und den Deutschen Mieterbund

Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online (www.co2online.de) steht für Klimaschutz mit Wirkung. Über 50 Energie- und Kommunikationsexperten engagieren sich seit 2003 mit Kampagnen, Energierechnern und PraxisChecks, um den Energieverbrauch in privaten Haushalten zu senken.

Der Deutsche Mieterbund (www.mieterbund.de) ist der Dachverband von 15 Landesverbänden und über 300 örtlichen Mietervereinen mit mehr als 500 Beratungsstellen. Rund 1,25 Millionen Haushalte sind Mitglied – das entspricht drei Millionen Mieterinnen und Mietern.