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„Beginn eines schwierigen Immobilienjahrzehnts?“

Beim Neujahrsempfang des IVD Nord am 31. Januar unterstrich der Vorsitzende Axel-H. Wittlinger die Notwendigkeit einer sachorientierten Immobilienpolitik.

Axel-H. Wittlinger, Vorsitzender des Immobilienverbandes Deutschland IVD Region Nord e.V.

Das Jahr 2020 begann bereits mit einer Fülle von gesetzlichen Änderungen und Vorhaben für die Immobilienbranche: Verschärfung der Mietpreisbremse; Verlängerung des Betrachtungszeitraums für die ortsübliche Vergleichsmiete; Reduzierung der Anforderung an eine Mietpreisüberhöhung nach § 5 Wirtschafts­strafgesetz; Berliner Mietendeckel; WEG-Reform; Gebäudeenergiegesetz; Novellierung des Geldwäschegesetzes etc. sowie das kommende Gesetz zur Verteilung der Maklerkosten. „Mit letzterem Gesetzentwurf können wir – trotz eines eigentlich inakzeptablen Eingriffs in die Vertragsfreiheit – recht gut umgehen, da diese Regelung im Wesentlichen dem Selbstverständnis unserer Maklerbranche, die sich als fairer Vermittler zwischen den Parteien eines Kaufvertrags versteht, entspricht“, so Axel-H. Wittlinger, Vorsitzender des Immobilienverband Deutschland IVD Region Nord e. V.

In seiner Rede anlässlich des traditionellen Neujahrsempfangs des IVD Nord im Hotel Hafen Hamburg, an dem knapp 400 Gäste aus der norddeutschen Immobilienwirtschaft, Politik und Verwaltung, u. a. Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeld, Staatsrat Matthias Kock sowie Bundes- und Landtagsabgeordnete, teilnahmen, appellierte er an die Bundes- und Länderpolitik, für eine „Politik pro Immobilie“ zu sorgen. Eine Überregulierung des Wohnungsbaus gefährde dringend erforderliche Investitionen, ohne die das Ziel, ausreichend bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, eine populistische Illusion bleibe. „Der gestern verabschiedete Berliner Mietendeckel ist dafür ein Musterbeispiel. Das wird ein Gesetz, das nur Verlierer kennt; eine Katastrophe für Mieter und Vermieter. Viele Experten prophezeien bereits heute, dass dieses Gesetz zukünftig für nichtig erklärt werde. Mit allen nachgelagerten Konsequenzen für Mieter und Vermieter, wie z. B. Rückzahlungsansprüche, Kündigungsrecht, etc.“, so Wittlinger. „Ein Rückgang von Investitionsvorhaben in den Berliner Wohnungsbau war bereits vor Inkrafttreten des Mietendeckel-Gesetzes eine der ersten Auswirkungen. Dass es auch besser geht, zeigt das Bündnis für Wohnen in Hamburg“, erklärt Wittlinger. „Hier hat das Hamburger Bündnis für das Wohnen erfolgreich bewiesen, wie eine sachorientierte Zusammenarbeit zwischen Wohnungswirtschaft, Verwaltung und Politik funktioniert. Seit Beginn des Bündnisses im Jahr 2011 wurden in Hamburg rund 100.000 neue Wohnungen genehmigt, über 12.700 allein im Jahr 2020“, berichtet Wittlinger.

„Eine besondere Herausforderung an Immobilieneigentümer, Verwalter, Bauträger und auch Mieter stellen die Klimaschutzziele, die unsere Branche die kommenden Jahre bzw. Jahrzehnte beschäftigen werden“, so Axel-H. Wittlinger.

Über Chancen und Risiken der Immobilienwirtschaft vor den Herausforderungen der 2020er Jahre informierte Prof. Dr. Thomas Straubhaar, Ökonom und Professor für internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Hamburg, in seiner Keynote. Fazit: „Bei aller Unsicherheit und Risiken gibt es für die Immobilienbranche mehr Gründe für Optimismus als Pessimismus“, so Prof. Straubhaar.

Im Anschluss an den Vortrag fanden die Teilnehmer des IVD-Nord-Neujahrsempfangs noch Zeit zum Netzwerken und persönlichen Gedankenaustausch unter Kollegen und Gästen.

www.nord.ivd.net

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