Automatisierte Bewertungstools auf dem Vormarsch
Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in der Immobilienbranche angekommen. So genannte Automated Valuation Models (AVMs) wie etwa von Sprengnetter analysieren tagesaktuelle Markt-, Lage- und Objektdaten, um eine schnelle Preisindikation zu liefern. Besonders bei standardisierten Wohnimmobilien in gut dokumentierten Stadtlagen ist das effizient und kostengünstig.
Doch eines bleibt klar: Kein Algorithmus ersetzt die fundierte Einwertung durch erfahrene Profis.
Neue Technik: Von AVMs bis Bilderkennung
2025 kommen in der Bewertungspraxis zunehmend folgende KI-Anwendungen zum Einsatz:
Deep Learning & Bilderkennung: Fotos von Immobilien werden automatisch ausgewertet – Raumtyp, Ausstattung, Zustand werden erkannt und klassifiziert.
Sprachmodelle & Dokumentenanalyse: Große Sprachmodelle helfen, Grundbuchauszüge, Energieausweise und Exposés automatisiert zu sichten und relevante Informationen herauszufiltern.
Das spart Zeit – besonders bei großen Portfolios oder Erstbewertungen im Bankwesen.
Transparenz und Regulierung: Die EU greift ein
Seit Februar 2025 gilt die neue EU-KI-Verordnung, die auch Anbieter in der Immobilienbranche betrifft. Sie fordert:
Erklärbarkeit von KI-Ergebnissen („Explainable AI“)
Transparenz bei der Datengrundlage
KI-Fachwissen beim Personal, das mit den Tools arbeitet
Gerade Banken, Versicherer und größere Maklerhäuser investieren daher in KI-Weiterbildungen und kombinierte Bewertungsmodelle.
Warum Makler und Gutachter unersetzlich bleiben
Trotz technischer Fortschritte: Eine qualifizierte Bewertung durch einen lokalen Makler oder einen öffentlich bestellten Gutachter bleibt auch 2025 die verlässlichste und rechtssicherste Grundlage für Verkaufsentscheidungen, Kreditvergaben und Gerichtsverfahren.
Denn nur erfahrene Fachleute können:
Mikrostandorte, emotionale Wertfaktoren und Objektbesonderheiten einbeziehen
den echten Marktpreis statt eines Schätzwerts liefern
persönliche Beratung und Verhandlungskompetenz bieten
Die Kombination aus moderner Technik und menschlicher Fachkenntnis bleibt daher der Goldstandard.
Fazit
KI-gestützte Immobilienbewertung ist ein wertvolles Werkzeug – besonders zur schnellen Orientierung. Doch der sichere, verlässliche Weg zur marktnahen Bewertung führt auch 2025 über qualifizierte Immobilienprofis.
Makler und Gutachter bleiben die entscheidende Instanz, wenn es um Preisfindung, Verhandlung und Vertrauen geht.