In rund 38.000 Gebäuden in Deutschland gibt es immer noch bleihaltige Wasserleitungen, so Schätzungen des Umweltbundesamtes. Spätestens 2026 müssen, bis auf wenige Ausnahmen, die letzten Rohre in privaten Haushalten ausgetauscht sein. Ein Problem: Viele liegen versteckt im Fußboden, unter Decken oder hinter dem Fliesenspiegel.
Bis in die 1970er-Jahre wurde Blei in Rohren verbaut. Das Material war hochgeschätzt und galt als sehr robust. Dass es ins Trinkwasser gelangen und das Nervensystem der Hausbewohner schädigen kann, war lange nicht bekannt. Der Grenzwert für Blei im Wasser liegt bei 0,005 Milligramm pro Liter. Besonders gefährdet sind Kleinkinder.
Verborgenes Gift
Wo Leitungen in Altbauten nicht erneuert wurden, kann das giftige Material noch heute Gesundheitsschäden verursachen. Betroffene sollten die Rohre so schnell wie möglich ersetzen. Um Bleileitungen auf die Spur zu kommen, hilft eine Trinkwasseruntersuchung. Dafür sollte das Wasser mindestens vier Stunden vor der Probenentnahme in der Leitung gestanden haben. „Geeignete Labore kann man beim örtlichen Gesundheitsamt oder dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz
NRW erfragen“, rät Krzysztof Pompa von der BHW Bausparkasse.
Neuinstallation meist günstiger
Die Kosten für eine Erneuerung hängen von der Größe des Hauses, von Material und Länge der Leitungen, der Art der Sanierung sowie den anfallenden Arbeitskosten ab. „Wenn Rohre im ganzen Haus veraltetet oder auch Teilstücke schwer zugänglich sind, empfiehlt sich eine vollständige Neuinstallation“, so der Experte von BHW. Die
Ausgaben bewegen sich zwischen 40 und 70 Euro pro Quadratmeter, also mindestens 4.800 Euro bei 120 Quadratmetern Wohnfläche. Dabei können handwerklich Versierte Spareffekte erzielen, etwa indem sie die Wände wieder verschließen, sobald die Profis mit ihrem Job fertig sind.
Quelle: BHW Bausparkasse AG