28. Januar 2020
Bauen & Wohnen
IVD: Büromärkte trotzen Konjunktursorgen
• Starke Nachfrage nach höherwertigen Büroflächen in Metropolen und Großstädten • Berlin mit höchstem Preiswachstum • Leerstände: Berlin, München und Stuttgart mit Vollvermietung






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IVD: Büromärkte trotzen Konjunktursorgen

• Starke Nachfrage nach höherwertigen Büroflächen in Metropolen und Großstädten

• Berlin mit höchstem Preiswachstum

• Leerstände: Berlin, München und Stuttgart mit Vollvermietung

Der deutsche Büromarkt trotzt den Konjunktursorgen. Die anhaltende Nachfrage nach Büroflächen hat die Mietpreise in den vergangenen zwölf Monaten weiter steigen lassen. Die Mietpreise für Büroflächen mit mittlerem Nutzwert stiegen aber deutschlandweit mit durchschnittlich 2,9 Prozent verhaltener als im Vorjahreszeitraum (plus 4,4 Prozent). Für Büroflächen mit gutem Nutzwert dagegen verstärkte sich die Preisdynamik. Mit 3,7 Prozent stiegen die Mieten um 0,8 Prozentpunkte schneller als im Vorjahreszeitraum (plus 2,9 Prozent). Dieser bundesweite Trend spiegelt sich in allen Städteklassen wider. Die größten Preissteigerungen entfielen auf die Top-7-Städte und die Großstädte. Das sind Ergebnisse des aktuellen Gewerbe-Preisspiegels 2019/2020 des Immobilienverbandes IVD. Die Daten wurden im dritten Quartal dieses Jahres erhoben.

„Der Trend steigender Büromieten setzte sich auch in den vergangenen zwölf Monaten fort. Motor dieser Entwicklung waren die Top-7-Städte und die Großstädte. Aber auch in Mittel- und Kleinstädten stiegen die Büropreise. Bundesweit sind Büroflächen weiterhin stark nachgefragt“, erläutert IVD-Präsident Jürgen Michael Schick

Büroflächen mit gutem Nutzwert besonders nachgefragt

Laut IVD-Marktrecherche ergaben sich die höchsten Preissteigerungsraten in den Metropolen, gefolgt von den Großstädten (mehr als 100.000 Einwohner). Dort stiegen die Mieten für Büroflächen mit mittlerem Nutzwert im Durchschnitt um 3,3 Prozent beziehungsweise um 3,2 Prozent, für Büroflächen mit gutem Nutzwert um 6,1 Prozent beziehungsweise um 5,2 Prozent. Ähnlich, wenn auch auf geringerem Niveau, gestaltete sich die Preisdynamik in Mittelstädten (20.000 bis 100.000 Einwohner) und Kleinstädten (5.000 bis 20.000 Einwohner).
„Der aktuelle IVD-Gewerbepreisspiegel weist ein deutliches Muster in der Mietpreisdynamik auf. Büroflächen mit gutem Nutzwert – also modern ausgestattete und repräsentative Büros – weisen höhere Preissteigerungsraten auf als Fläche mit mittlerem Nutzwert, also normaler Ausstattung. Möglicherweise haben die Preise im mittleren Segment die Grenze der Preiselastizität der Nachfrage erreicht. Im guten Segment scheint es dagegen noch Luft nach oben zu geben“, sagt Schick.

Top-7-Städte: Berlin mit höchstem Preiswachstum

Die gewichteten Schwerpunktmieten entwickelten sich in den Metropolen unterschiedlich. Im Segment mittlerer Nutzwert bleibt München, wie in den vergangenen Jahren, der teuerste Bürostandort unter den Top-7-Städten mit einer Schwerpunktmiete von 27 Euro pro Quadratmeter (Vorjahreszeitraum: 26 Euro pro Quadratmeter). Der zweitteuerste Standort ist Frankfurt am Main mit E 15,50,– Euro pro Quadratmeter, gefolgt von Düsseldorf mit E 13,80,– pro Quadratmeter und Köln mit E 12,75,– pro Quadratmeter. Berlin, mit einem Quadratmeterpreis von E 11,50,–, zählt zu den günstigeren Top-7-Städten. Allerdings hat die Bundeshauptstadt mit einem Plus von 4,5 Prozent das zweitstärkste Preiswachstum hingelegt. Lediglich in Stuttgart stiegen die Preise schneller (plus 6,8 Prozent).

Anders sieht es dagegen im Segment guter Nutzwert aus. In keiner der Metropolen sind die Preise so kräftig gestiegen wie in Berlin (plus 19,4 Prozent). Mit einem Quadratmeterpreis von E 21,50,– steht die Bundeshauptstadt auf einem dritten Platz, hinter München mit E 33,50,– und Düsseldorf mit E 23,50,–.

Sinkende Büroleerstände

Die Preisentwicklung in den Metropolen beruht neben der hohen Nachfrage auf einem deutlich zu geringem Angebot. In der Folge sinken die Leerstandsquoten seit Jahren. In Berlin (1,3 Prozent), München (1,8 Prozent) und Stuttgart (2,0 Prozent) herrscht quasi Vollvermietung. Um die wenigen freien Flächen herrscht Wettkampf, was sich in steigenden Preisen ausdrückt. In Düsseldorf (6,0 Prozent) und Frankfurt am Main (7,0 Prozent) ist die Lage weniger angespannt. Aber auch dort sinken die Leerstandsquoten. „Diese Angebotsknappheit dürfte vorerst anhalten. Denn der Büroneubau kann den Nachfrageüberhang nicht auffangen. Ein Grund dafür ist der Baulandmangel, der im Gewerbesegment nicht weniger stark ausgeprägt ist als im Wohnbereich. Das führt zu steigenden Baulandpreisen und einer Flächenkonkurrenz zwischen Wohn- und Büroprojektentwicklungen“, erläutert Schick.

Stabiler Büromarkt wird vom starken Arbeitsmarkt getragen

„Der deutsche Büromarkt zeigt bisher keinerlei Spuren der sich abschwächenden Konjunktur. Im Gegenteil belegen die steigenden Büromieten bis zum Ende des dritten Quartals eine anhaltend hohe Nachfrage. Auch ist der Dienstleistungssektor von den sinkenden Auftragseingängen der exportorientierten Wirtschaft noch nicht betroffen. Es ist deshalb wahrscheinlich, dass den Büromärkten insbesondere in den großen Zentren erst mal keine Entspannung bevorsteht und die Mietpreise für Büroflächen weiter steigen werden. Mittelfristig bleibt abzuwarten, wie sich die gesamtwirtschaftliche Lage weiterentwickelt“, sagt Schick.

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nord.ivd.net

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