Warum Städte wie Pirmasens überzeugen – und Metropolen wie München, Hamburg und Potsdam im Leistbarkeits-Ranking zurückfallen.

Die Frage, wie gut sich Eigentum in Deutschland mit dem Durchschnittsgehalt finanzieren lässt, sorgt zunehmend für Druck im Markt. Eine aktuelle immowelt-Analyse zeigt deutliche Unterschiede: In einigen Städten liegt das Gehalt weit über den Wohnungspreisen. In anderen Regionen sind Immobilien für Normalverdiener praktisch unerschwinglich. Der neue Vergleich der 106 kreisfreien Städte macht die Spannweite sichtbar. Im Fokus steht das Verhältnis zwischen Median-Bruttogehalt und Quadratmeterpreis einer typischen Bestandswohnung. Dieses Leistbarkeits-Ranking zeigt: Pirmasens führt, während München, Potsdam und Hamburg klar verlieren.

Pirmasens bietet das beste Verhältnis

Pirmasens belegt den Spitzenplatz im Ranking. Das monatliche Bruttogehalt liegt dort bei 3.559 Euro. Eine Bestandswohnung kostet im Schnitt 1.240 Euro pro Quadratmeter. Das Gehalt ist damit fast dreimal so hoch wie der Quadratmeterpreis. Für Käufer ergibt sich eine ungewöhnlich günstige Ausgangslage. In vielen anderen Regionen Deutschlands ist dieses Verhältnis längst Geschichte.

Starker Osten: Salzgitter, Gera, Dessau-Roßlau und Chemnitz folgen

Auf Rang 2 liegt Salzgitter. Die Stadt überzeugt mit einem hohen monatlichen Einkommen von 4.756 Euro. Der Quadratmeterpreis beträgt 1.659 Euro. Das ergibt den zweitbesten Wert im ganzen Ranking.

Gera steht auf Platz 3. Der Lohn ist mit 3.019 Euro zwar niedrig. Gleichzeitig bietet die Stadt die günstigsten Immobilienpreise aller kreisfreien Städte: 1.201 Euro pro Quadratmeter. Das Verhältnis bleibt daher klar positiv.

Auch Dessau-Roßlau und Chemnitz schaffen es unter die Top 5. Beide Städte profitieren von moderaten Kaufpreisen und stabilen Einkommen. Vor allem für Normalverdiener sind diese Regionen weiterhin attraktiv.

Wo hohe Gehälter nichts bringen: Ingolstadt und Wolfsburg im Vergleich

In Wolfsburg reicht das hohe Medianentgelt von 5.529 Euro, um einen guten Platz 6 im Ranking zu sichern. Dort liegen die Quadratmeterpreise bei 2.510 Euro. Die Verhältnisse bleiben also stabil.

Ingolstadt schneidet trotz des höchsten Median-Bruttogehalts Deutschlands deutlich schlechter ab. Der Quadratmeterpreis liegt bei 4.207 Euro. Das Gehalt beträgt nur das 1,3-Fache des Kaufpreises. Das reicht nur für Platz 44.

Schlusslichter: München, Hamburg und Potsdam

Die teuersten Märkte des Landes sind auch die unleistbarsten. In München liegt das Gehalt bei 5.094 Euro, doch die Preise erreichen 8.224 Euro pro Quadratmeter. Das Verhältnis beträgt nur 0,6. Kein anderer Standort schneidet schlechter ab.

Auch Hamburg (Platz 104) verliert klar. Käufer müssen dort trotz hohem Einkommen extreme Quadratmeterpreise bewältigen. Potsdam landet sogar auf Rang 105. Dort beträgt das Einkommen 3.729 Euro, während die Preise bei 5.225 Euro liegen. Für Normalverdiener ist Eigentum kaum machbar.

Wie das Ranking berechnet wurde

Für die Analyse wurden alle seit 2019 inserierten Bestandswohnungen auf immowelt.de ausgewertet. Grundlage bilden 75 Quadratmeter große Wohnungen mit drei Zimmern im ersten Obergeschoss aus den 1990er-Jahren. Die Gehaltsdaten stammen von der Bundesagentur für Arbeit und beziehen sich auf die Medianlöhne am Wohnort.

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