23. Februar 2018
Bauen & Wohnen, Top-Thema
Durch das Bieterverfahren den besten Preis erzielen
Eine in Deutschland noch eher selten genutzte Methode beim Verkauf einer Immobilie ist das sogenannte Bieterverfahren. Es ermöglicht eine Alternative zum herkömmlichen Verkaufsprozess. Dahinter verbirgt sich eine interessante und lohnende Strategie.






Themen > Bauen & Wohnen

Durch das Bieterverfahren den besten Preis erzielen

OTTO STÖBEN
Patrick Stöben, Bachelor of Arts
mit Schwerpunkt Immobilienwirtschaft
und Diplom-Sachverständiger (DIA)

Eine in Deutschland noch eher selten genutzte Methode beim Verkauf einer Immobilie ist das sogenannte Bieterverfahren. Es ermöglicht eine Alternative zum herkömmlichen Verkaufsprozess. Dahinter verbirgt sich eine interessante und lohnende Strategie.

 

Patrick Stöben, Bachelor of Arts mit Schwerpunkt Immobilienwirtschaft und Diplom-Sachverständiger (DIA), hält diese Form der Verkaufsstrategie für eine effektive Möglichkeit, schnell Transparenz über den wirklichen Marktwert einer Immobilie zu schaffen. „Gibt es mehrere Interessenten für ein Objekt, so kann mit dem Bieterverfahren zeitnah der bestmögliche Preis erzielt werden.“

Der herkömmliche Verkaufsprozess einer Immobilie orientiert sich in der Regel an einem mehr oder weniger routinierten Ablauf: Der Verkäufer sucht sich einen Makler seines Vertrauens, die Immobilie wird begutachtet, es wird ein Kaufpreis festgelegt, ein aussagekräftiges Exposé erstellt, das Objekt daraufhin per Anzeige beworben, Besichtigungstermine werden abgehalten und es findet sich nach gewisser Dauer hoffentlich ein potentieller Käufer. Mitunter ist es bis zum erfolgreichen Verkaufsabschluss ein recht langer Weg. Die Gründe hierfür sind vielfältig und liegen nicht selten in langen, nervigen Verkaufsverhandlungen zwischen Käufer und Verkäufer.

Das Bieterverfahren verspricht einen wesentlich kürzeren Verkaufsprozess.

Der Ablauf des Bieterverfahrens kann hierbei individuell gestaltet werden: Zunächst wird für das Objekt ein bestimmter Mindestwert bzw. eine Preisvorstellung festgelegt. Dann werden in der Regel Sammelbesichtigungstermine anberaumt, an denen die Kaufinteressenten die Möglichkeit haben, die Immobilie in Augenschein zu nehmen. Hier entfällt die zeitraubende Prozedur der Einzelbesichtigungstermine, die beim herkömmlichen Verkauf einer Immobilie anstehen. Danach erhalten alle Kaufinteressenten die Möglichkeit, ein Gebot für die Immobilie abzugeben. Je nach der vom Makler vorgegebenen Struktur verläuft das Bieterverfahren offline, per E-Mail-Kommunikation oder aber im Online-Verfahren.

Beim Offline-Verfahren übergibt der Interessent sein Gebot entweder dem Makler persönlich, über eine postalische Mitteilung oder eine E-Mail-Adresse. Wird ein Nachbieten in Betracht gezogen, werden alle Bieter über das aktuelle Höchstgebot informiert und können in der nächsten Runde ein neues Gebot abgeben.

Findet das komplette Bieterverfahren online statt, erhält jeder Interessent Zugangsdaten zu einem persönlichen Bereich auf einer entsprechenden Webseite. Während der Gebotsrunde, die im Vorfeld zeitlich terminiert wird, können alle die bisher eingegangenen, anonymisierten Gebote einsehen. Dieses Verfahren sichert dem Bieter eine besonders hohe Transparenz, da er sofort mit einem neuen Gebot reagieren kann. Für den Verkäufer kann hier der optimalste Verkaufspreis für die Immobilie erzielt werden.

Obwohl das Bieterverfahren ähnlich einer Auktion abläuft, so ist es mit dieser nicht zu verwechseln. Der entscheidende Unterschied ist der, dass bei einer Auktion die Gebote bindend sind, beim Bieterverfahren stellen sie lediglich ein Angebot dar. So erhält beim Bieterverfahren nicht zwangsläufig der Meistbietende den Zuschlag. Der Verkäufer kann individuell entscheiden, wer seine Immobilie schlussendlich erwirbt. Hier können durchaus auch persönliche Sympathiewerte zum Tragen kommen, wenn der Verkäufer eine hohe persönliche Bindung zur Immobilie besitzt.

Theoretisch kann das Bieterverfahren bei jedem Immobilienverkauf eingesetzt werden. Ursprünglich wurde es entwickelt, um lange am Markt stehende Immobilien doch noch verkaufen zu können. Zumeist scheitern die gängigen Verkaufsstrategien an der besonderen Lage oder Ausstattung eines Objektes. In der heutigen Zeit wird es durch die neuen Auflagen der Energieeinsparverordnung zudem immer schwieriger, ältere Immobilien zu verkaufen, die danach erst aufwändig saniert werden müssen. Aus seiner jahrelangen Berufserfahrung heraus ist sich Patrick Stöben sicher: „Wir als fachlich ausgebildete Makler mit Erfahrung für den Markt haben das Gespür dafür, wann sich für ein Objekt das Bieterverfahren als innovative Strategie anbietet und welche Form des Verfahrens sowohl für Verkäufer als für Käufer die beste Lösung bereithält.“

www.stoeben.de

Weitere Artikel
zum Thema Bauen & Wohnen

IMMOBILIENMARKT
Verlagsgesellschaft mbH
Königsweg 1, 24103 Kiel

Tel.: 0431 66452-0
E-Mail: info@derimmomarkt.de

Können Sie sich für Ihre Miete eine Kaufimmobilie leisten?

Können Sie sich für Ihre Miete eine Kaufimmobilie leisten?

Seit vergangenem Jahr haben sich die Zinsen für Immobilienkredite ungefähr vervierfacht. Da überrascht es nicht, dass viele Immobiliensuchende verunsichert sind oder die Suche sogar aufgegeben haben. Viele wenden sich wieder dem Mietmarkt zu. Dabei ist das nicht wirklich eine Alternative.

So sieht der deutsche Garten aus

So sieht der deutsche Garten aus

Er ist 339 Quadratmeter groß, zwischen 3,57 Bäumen und 4,43 Kübelpflanzen wachsen Tomaten, Erdbeeren und Rosen: Eine aktuelle Umfrage enthüllt den deutschen Durchschnittsgarten.

Flaute der Immobilienwirtschaft zeigt Spuren in den Landeshaushalten

Flaute der Immobilienwirtschaft zeigt Spuren in den Landeshaushalten

Angesichts der jüngsten Zahlen zur Entwicklung der Steuereinnahmen sieht sich der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) in seinen finsteren Prognosen bestätigt: „Der Rückgang der Grunderwerbsteuer um 33,6 Prozent schon in den ersten vier Monaten gibt uns eine Ahnung,...

GDPR Cookie Consent mit Real Cookie Banner