21. Januar 2025
Finanzen
Immobilienkauf in der Krise: Risiken und Chancen im aktuellen Marktumfeld
Hendrik Stoltenberg Geschäftsführer bei TGI Finanzpartner GmbH & Co. KG
Der Immobilienmarkt in Deutschland sieht sich mit sinkenden Baugenehmigungen und steigenden Kosten konfrontiert. Erfahren Sie, wie diese Trends Chancen für strategische Käufer bieten und welche Risiken in einem unsicheren politischen Klima bestehen.

Der Immobilienmarkt in Deutschland steht vor Herausforderungen. Im September 2024 brach die Zahl der Baugenehmigungen erneut ein: Nur noch 5.300 Wohnungen wurden genehmigt – ein Rückgang von 23,1 % im Vergleich zum Vorjahr. Steigende Baukosten sowie umfangreiche staatliche Auflagen belasten den Wohnungsbau erheblich.

Laut dem Immobilienverband ZIA entfallen rund 37 % der Herstellungskosten auf Steuern, Abgaben und staatliche Auflagen. Gleichzeitig führt der politische Stillstand durch den Bruch der Ampel-Koalition zu weiteren Verzögerungen bei dringend notwendigen Reformen.

Doch was bedeutet das für private Immobilienkäufer? Trotz der Unsicherheiten eröffnen sich auch Chancen.

Die Flaute im Wohnungsbau hat zu einer Verschiebung der Marktmechanismen geführt. Da die Nachfrage vieler potenzieller Käufer durch steigende Zinsen gebremst wird, geraten einige Immobilienverkäufer unter Druck. Insbesondere in ländlichen Regionen und bei älteren Immobilien könnten sich dadurch Gelegenheiten für preisbewusste Käufer ergeben. Langfristig denkende Käufer können in diesem Umfeld von gemäßigteren Preisen profitieren. Interessierte Familien oder Bauherren sollten frühzeitig den Kontakt zu Experten suchen, um die individuellen Chancen und die optimale Nutzung der Fördermittel zu klären.

Risiken durch unsichere Politik

Die Kehrseite bleibt die Unsicherheit durch die wirtschaftliche und politische Lage. Die hohen Baukosten wirken sich nicht nur auf Neubauten aus, sondern könnten auch Sanierungs- und Modernisierungsprojekte verteuern. Zudem steht eine klare Linie der Politik aus: Durch den Bruch der Ampel-Koalition könnten steuerliche Erleichterungen oder neue Förderprogramme frühestens in einem halben Jahr in Angriff genommen werden.

Fazit: Vorsicht mit Augenmaß

Immobilien bleiben trotz allem eine vergleichsweise stabile Anlageform. Besonders in wachsenden Städten und Ballungsgebieten sind Wohnimmobilien nach wie vor gefragt. Der anhaltende Mangel an Neubauten könnte die Preise langfristig stabilisieren oder gar erhöhen. Für Käufer, die frühzeitig investieren und ihre Immobilie energetisch aufwerten, bieten sich attraktive Wertsteigerungspotenziale.

In unsicheren Zeiten bleibt kluges und vorausschauendes Handeln der Schlüssel zum Erfolg.

TGI Finanzpartner
GmbH & Co. KG

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